Am 15. September starteten Hubert Kroiss, Thorsten Kuhrt und Hans Jehmüller mit dem vom Skiclub Iffeldorf bereitgestellten Bus zu einem Transport von Hilfsgütern nach Ungarn und Rumänien.
WD: Hubert, was hatte es mit der Fahrt auf sich?
HK: Organisiert war der Hilfstransport von der Grenzenlosen Kinderhilfe in Penzberg. Christan Hempel hatte mit Helferinnen und Helfern erneut Hilfsgüter gesammelt und die mussten zu Betreuungseinrichtungen für ukrainische Kinder in Ungarn und Rumänien gebracht werden.
WD: Welche Fahrzeuge hattet Ihr diesmal und wer ist gefahren??
HK: Wir waren mit insgesamt 3 Fahrzeugen und 3 großen Hängern mit Planen- bzw. Kofferaufbau von der Fa. Levis und der Fahrschule Strunk unterwegs. Christian Hempel und Rainer Hoeft mit dem von der Ukrainehilfe Oberland überlassenen VW T5, Thorsten Kuhrt mit dem Skibus und ich mit dem von der der Ukrainehilfe Oberland zusätzlich ausgeliehenen Sprinter.
WD: Wie kam der Skibus ins Spiel?
TK: Als ich erfahren habe, dass dringend noch ein weiters Fahrzeug benötigt wurde, habe ich den Skibus angeboten. Und weil wir in Wien noch ein gebrauchtes Sanitätsfahrzeug der Johanniter Unfallhilfe Wien übernehmen sollten, brauchten wir einen fünften Fahrer. Den habe ich in meiner Familie schnell rekrutieren können.
WD: Und wie lief die Fahrt ab?
TK: Wir sind von Penzberg nach Wien, haben dort (auf eigene Kosten) übernachtet, das Sanitätsfahrzeug übernommen und sind dann mit den zwei Gespannen und dem Sanitätsfahrzeug an die ukrainische Grenze gefahren. Dort haben das voll ausgerüstete Sanitätsfahrzeug in Kisvarda an die Ukraine überstellt.
HK: Ich bin mit Rainer Hoeft zu der Abladestelle Galospetreu in Rumänien weitergefahren und wir haben die mitgebrachten Güter übergeben. Die Kinder in diesem Heim haben schon sehnlichst auf die gespendeten Sachen gewartet.
Die Rückfahrt haben wir am Dienstag erst um 10 Uhr antreten können, da wir vorher noch mit Abladen beschäftigt waren. Wir sind mit 2 Tankpausen durchgefahren und waren am Mittwoch früh um 0.30 Uhr wieder in Penzberg.
WD: Und ging alles glatt?
TK: Relativ. Am Chiemsee gabs beim Skibus einen ziemlichen Knall und die Leistung war futsch. Mit 30 km sind wir auf der Standspur zum nächsten Rastplatz gekrochen. ADAC gerufen, der Schlauch vom Turbolader war abgeplatzt, wurde vor Ort repariert und weiter ging’s.
WD: Auch mit den Pannen?
TK: Leider Ja. Nach der letzten Abladestelle streikte am Skibus der Anlasser. Also jeweils anschleppen und beim Tanken laufen lassen. Seit wir zu Hause sind, funktioniert der Anlasser übrigens wieder problemlos.
WD: War denn wenigstens die Organisation ok? Als Laszlo und ich im März 2022 unsere beiden Fahrten gemacht haben, änderten sich die Abladestellen unterwegs laufend …
HK: Also, das gab’s bei uns nicht. Es gab ein super „Roadbook“. Christian Hempel hatte alles perfekt organisiert und es gab nicht die geringste Änderung. Außerdem er war ja auch als Fahrer dabei.
WD: Für wen waren die Hilfsgüter und was hattet Ihr geladen?
TK: Alles, was wir transportiert haben, war ja für Heime bestimmt, die ukrainischen Kindern, die von ihren Eltern getrennt sind oder – noch schlimmer- ihre Eltern verloren haben, ein neues Zuhause geben. Diesen Heimen fehlt es an allem und sie schicken ganz konkrete Bedarfslisten.
Was bei uns – weil gebraucht – kaum noch jemand haben will und deshalb sehr oft funktionstüchtig im Sperrmüll landet, wird dort dringend gebraucht und entsprechend geschätzt.
HK: Wir waren ja beim Laden dabei und da waren 70 Betten mit Matratzen, 160 Stapelstühle, 24 Nachttische, mehrere Rollstühle, Kleidung für etwa 50 Kinder und Jugendliche dabei. Außerdem Küchenutensilien, eine Waschmaschine, ein Küchenherd und Bettwäsche für 60 Kinder. Sicher habe ich noch was vergessen; Busse und die Anhänger waren brechend voll, überladen waren wir aber nicht.
WD: Wo kommen die Sachen denn her?
HK: Die sammelt die Grenzenlose Kinderhilfe mit Annahmestellen in Penzberg, Bad Tölz, Achenkirch und Geretsried, die Schulmöbel haben wir z.B. in Wasserburg zugeladen. Ein Großteil der Hilfsgüter wird übrigens in Penzberg in der Christianstrasse zwischengelagert. Dieses Lager wird gemeinsam mit der Ukrainehilfe Oberland genutzt. Sachen aus Iffeldorf waren auch dabei. Außerdem gab es Geldspenden von 3 Iffeldorfern, die die Hälfte der Fahrtkosten für 1 Fahrzeug übernommen haben.
WD: Und würdet Ihr noch mal fahren?
TK: Ja klar! Einer Wiederholung solcher Fahrten steht nichts im Wege. Und es steht Iffeldorf wirklich gut an, dass wir da mitmachen. Vielleicht geht da ja auch noch etwas mehr!
HK: Ich denke es war für uns alle eine sehr prägende Erfahrung die Hilfsguter vor Ort zu übergeben. Die Gastfreundschaft vor Ort zu erleben und die glücklichen Gesichter der Kinder zu sehen, ist schon berührend.
WD: Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Danke für das Interview!
Quelle: aus IffeldorferLeben Ausgabe 4/2023, Text: PWD, Photos: Hubert Kroiss, Thorsten Kuhrt
Christian Hempel hat mir noch um folgenden Nachtrag zukommen lassen:
Einen herzlichen Dank möchte ich an das Fahrerteam aus Iffeldorf aussprechen, trotz kurzen Nächten und anstrengendem Auf- und Abladen war das eine richtig gute Teamleistung.
Für die nächsten Fahrten zu 2 Krankenhäuser Ende November und Anfang Februar 2024 laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, wir freuen uns weiterhin auf dazu dringend nötige Spenden der Bevölkerung auf unser Spendenkonto Familienzentrum Arche Noah gGmbH, Verwendungszweck „Grenzenlose Kinderhilfe“
IBAN DE45 7035 1030 0032 372 989

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